Automobilzulieferer leiden unter zu hoher Komplexität ihrer Organisationsstrukturen.
Mit der Verschiebung der Kernmärkte nach China und in die Schwellenländer haben fast alle Automobilzulieferer ihre Globalisierungsaktivitäten nochmals verstärkt. Überall auf der Welt wurden in der jüngeren Vergangenheit Auslandsniederlassungen gegründet. Schnelligkeit war beim Expandieren oft wichtiger als Systematik. Als Konsequenz daraus haben die Organisationsstrukturen vieler Automobilzulieferer inzwischen eine Komplexität erreicht, die ein effizientes Zusammenarbeiten im globalen Rahmen über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg erheblich erschwert. Standardisierungsprojekte können hier helfen, Transparenz, Geschwindigkeit und auch die Qualität der Zusammenarbeit wieder auf ein Niveau zu heben, wie es zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit im globalisierten Automotive-Markt heute unerlässlich ist.
Die organisatorischen Strukturen, wie wir sie bei vielen global operierenden Automobilzulieferern heute vorfinden, sind über Jahre historisch gewachsen und nur selten Ergebnis professioneller, systematischer Organisationsgestaltung. Irgendwann hatte es irgendwo auf der Welt die erste Auslandsgründung gegeben. Weitere folgten. Neue organisatorische Strukturen wurden geschaffen, in vielen Fällen notgedrungen unter Einbindung strategischer Partner oder zugekaufter Firmen aus den unterschiedlichsten Regionen. Manche dieser Auslandsniederlassungen haben im Laufe der Zeit ein ausgeprägtes Eigenleben entwickelt. Solange die Zahlen stimmten, konnten diese lokalen „Fürstentümer“ mehr oder weniger tun und lassen, was sie wollten. Heute, wo die Auslandsniederlassungen nicht mehr ausschließlich autark agieren können, sondern auch bei ihren eigenen Aufgaben auf eine funktionierende Zusammenarbeit im globalen Verbund angewiesen sind, wirkt sich ein Zuviel an lokaler Eigenständigkeit sofort negativ auf die Effizienz in den Prozessen und auch auf die Arbeitsergebnisse insgesamt aus.
Viele Unternehmen der Automobilzulieferindustrie stehen daher aktuell vor der Herausforderung, das entstandene Zuviel an organisatorischer Komplexität wieder aus dem System herauszunehmen und Strukturen und Prozesse zu vereinheitlichen. Dieses „Streamlinen“ gilt gemeinhin als eine wesentliche Voraussetzung, um auch bei weiter fortschreitender Globalisierung die gebotene Effizienz in der weltweiten Zusammenarbeit zu gewährleisten.
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Denn: Ein Zuviel an organisatorischer Komplexität hat oft ein kaum noch tragbares Maß an Intransparenz zur Folge. Man weiß dann oft nicht mehr so recht – wie Praxiserfahrungen zeigen – wer in fernen Ländern wirklich wofür genau die Verantwortung trägt, wer bei Entscheidungen aktiv einzubinden ist und wer nur informiert werden muss. Informationen erreichen den richtigen Adressaten erst mit gehörigem Zeitverzug. Übergreifend erarbeiteten Ergebnissen mangelt es an der gebotenen Qualität. Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse dauern unnötig lange. Oft genug kommt es zudem zu Unstimmigkeiten und zeitraubenden Diskussionen im Hinblick auf die Budgethoheit: Wer verfügt im globalen Rahmen über welche Budgetverantwortung und wo genau hört diese auf?
schaffen Sie mit einfachen Standards Transparenz!
Standardisierungsprojekte und die Erarbeitung einer Referenz-Organisation sind ein in der Praxis durchwegs bewährter Ansatz, um die im Zuge globaler Ausbreitung verlorengegangene Transparenz wieder herzustellen. Gleichzeitig wird damit die Grundvoraussetzung geschaffen, um weltweit Verantwortlichkeitsbereiche einheitlich zu strukturieren, Prozesse kongruent zu gestalten und Rollen verbindlich festzulegen.
Um eine solche Referenz-Organisation zu gestalten, braucht es zuallererst eine einheitliche Terminologie und Begriffswelt. Diese wiederum ermöglicht und beschleunigt das gegenseitige Verstehen und Verständigen auf Abläufe, Rollen und Verantwortlichkeiten. Letztlich besteht die Kunst darin, die Balance zu finden, zwischen dem gebotenen Höchstmaß an Standardisierung in der globalen Ausrichtung und der Notwendigkeit, lokale Besonderheiten zuzulassen, wo dies sinnvoll und notwendig ist. Keine Ausnahmen zuzulassen, macht eine Organisation oft träge. Werden zu viele Ausnahmen zugelassen, erzeugt dies eine extrem hohe Komplexität. Jedes Unternehmen ist hier gefordert, die richtige Mischung zu finden. In dieser Hinsicht gibt es keine allgemeingültige Empfehlung.
Zu welchem Punkt es allerdings sehr wohl eine allgemeingültige Empfehlung gibt, lesen Sie in [Teil 2] dieses Artikels.
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