Die Kriterien Flexibilität, kurze Lieferzeiten und die Fähigkeit, einer kundenorientierten und variantenreichen Produktion werden für die Wahl des Standortes immer wichtiger.
Der zunehmende Automatisierungsgrad und die weiter voranschreitende Digitalisierung machen es möglich, dass der vermeintlich so teure Hochlohnstandort Deutschland am Ende des Tages womöglich doch der Bessere ist.
Schwindende Kostenvorteile – die Lohnniveaus in scheinbaren Billiglohnländer steigen immer weiter an, zum Teil sogar mit zweistelligen Wachstumsraten. Inzwischen sind die Lohnkostendifferenzen zu manchen der ehemals hoch in Kurs stehenden Niedriglohnländer nicht mehr lukrativ. Hinzu kommt, dass der Lohnanteil an den Herstellkosten mit dem steigenden Automatisierungsgrad in der Produktion sinkt und geringere Lohnkosten im Ausland als Kriterium für eine Produktionsverlagerung dann generell an Bedeutung verlieren.
Erhöhte Flexibilitätsanforderungen – sobald komplexe und qualitativ anspruchsvolle Produkte mit kurzer Reaktionszeit und in hoher Variantenvielfalt gefertigt werden müssen, wird eine „flexible und kundennahe“ Produktion wichtiger als die (vermeintlich) kostengünstigere Fertigung in Low Cost Countries.
Steigender Koordinationsaufwand – die tatsächlichen Transaktions- und Anlaufkosten werden oft viel zu niedrig angesetzt – das jedenfalls ist unsere Erfahrung aus zahlreichen Fabrikrealisierungs- und Verlagerungsprojekten.
Anforderungen an Anlagenhersteller und Systemintegration – der Aufbau einer neuen Produktion gelingt in der Regel sehr viel leichter, wenn das Vorhaben dort umgesetzt wird, wo die Hersteller und das entsprechende Know-how für die erforderliche Produktionstechnik sitzen.
In Summe sprechen mithin zahlreiche Faktoren und Entwicklungen dafür, dass es vor allem die morgigen Hochlohn-Regionen mit ihren großen Absatzmärkten sein werden, die als bevorzugte Produktionsstandorte infrage kommen. Die Nutzung moderner Automatisierungs- und Digitalisierungstechnologien schafft die Grundvoraussetzung, um diese Standorte mit der gebotenen Wirtschaftlichkeit betreiben zu können. Zu realisieren ist der erforderliche Produktivitätssprung allerdings nur, wenn die Unternehmen auch genügend Mitarbeiter an Bord haben, die mit den neuen Technologien umzugehen verstehen. Historisch gesehen verfügt Deutschland mit seinen dualen Aus- und Weiterbildungssystemen in dieser Hinsicht über exzellente Voraussetzungen.
Lesen Sie in unserem 2. Teil des Blogbeitrages Insourcing Deutschland – Wie Sie als Geschäftsführer in Ihrem Unternehmen unterm Strich sparen, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine Rückverlagerung oder Produktion in einem Hochlohnland wirtschaftlich sinnvoll ist. Zudem erfahren Sie, wann weiterhin eine Produktion in einem Niedriglohnland Sinn macht.
Sie stehen mit Ihrem Unternehmen gerade an einem solchen Wendepunkt, dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns für Ihr persönliches Gespräch mit unseren Experten.